Dienstag, 3. Mai 2016

Der Pulpo des Jahres 2015

Was in Italien Spaghetti Vongole sind, in Österreich Kaiserschmarren, ist in Spanien der Pulpo a la Gallega. 
Ich erwähnte ja schon einmal das Monsieur überall so ein Gericht hat, das er einfach in jedem Restaurant essen muss - mindestens aber in jedem zweiten. 
In Scheiben geschnittener gekochter Oktopus, angerichtet auf den typischen leicht gewölbten Holztellern auf einem Bett aus gekochten Kartoffelscheiben, das alles getoppt mit Salz und pimentón de la vera, geräuchertem Paprikapulver sowie reichlich Olivenöl. So einfach, So gut.   
Auf Empfehlung eines Freundes aßen wir letztes Jahr im Sommerurlaub bei Feduchy in Conil de la Frontera. Automatisch natürlich wieder den Pulpo bestellt und da: die Mega Überraschung, der Rejo de Pulpo al ajillo con espuma de patatas y pientón de la vera ist der Pulpo des Jahres! 
Zwar eine Adaption des Klassikers aber so gut! Statt in Scheiben geschnitten war der Pulpo ganz und gegrillt, statt Kartoffelscheiben gab es ein schaumiges, cremiges Kartoffelpuree gekrönt war das ganze mit einer knoblauchigem Olivenöl - hier scheiden sich etwas die Geister, Monsieur sagt es war eine Aioli mit Mayonnaisiger Konsistenz, ich erinnere mich eher an was Öliges. 

Kürzlich mit einem frischen Pulpo vom Markt habe ich das mit Bordmitteln nachgemacht - ist gut geworden und obwohl ich euch keine genauen Mengenangaben machen kann darf es auf den Blog. Und falls jemand mal nach Conil de la Frontera kommt, ihr wisst schon: Feduchy! 


Für zwei Personen: 

Ein kleiner Oktopus, geputzt vom Fischhändler (zarter wird er wenn er gefroren war)
etwas Weißwein
weiße Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
ein Thymianzweig
1 große Kartoffel
4 Knoblauchzehen
1 kleines Stück roter Paprika
Pimenton de la vera
gutes Olivenöl
Fleur de Sel

In einem großen Topf reichlich Wasser mit etwas Weißwein, Salz, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, eine Knoblauchzehe und Thymian zum Kochen bringen. Den Pulpo einmal mit den Beinen in das Wasser tauchen und nach 10 Sekunden wieder rausziehen. Kurz warten und den Vorgang noch zwei Mal wiederholen. Dann definitiv im Wasser liegen lassen und 40-50 Minuten leicht köcheln lassen bis er weich ist. Dann die Beine abtrennen und beiseite legen. 
Dann das Würzöl zubereiten. 
Den Paprika in ganz kleine Würfelchen schneiden. Eine Knoblauchzehe einmal längs durchschneiden. Reichlich Öl erhitzen und den Knoblauch darin anbraten. Die Hälfte der Paprikawürfel dazugeben und die Temperatur reduzieren. Wenn das Öl nicht mehr so heiß ist die gepresste Knoblauchzehe und das Paprikapulver dazugeben und ziehen lassen. 
Für das Püree die Kartoffel schälen und in Würfel schneiden. Mit einer ungeschälten Knoblauchzehe in Salzwasser kochen und ausdämpfen lassen. 
Reichlich Olivenöl und etwas Wasser dazugeben und ein sehr lockeres, eher flüssiges Püree stampfen und aufschlagen. 
Dann den Pulpo in ganz heißem Olivenöl scharf rundherum anbraten. 
Zum Anrichten das Püree auf einen Teller geben, den Pulpo darauf drapieren, das abgesiebte Öl darüber träufeln und mit dem Rest der Paprikawürfel und Pimentón de la Vera bestreuen. 





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